Sommerfest ja, aber keine Parteiveranstaltung?

Uns wurde vor einiger Zeit ein Schreiben zugespielt, das in AfD-Kreisen kursiert und aus dem wir wegen des öffentlichen Interesses mal einen Auszug per Screenshot vorstellen wollen. Das klingt hier ja alles ein wenig anders als das, was Sebastian Koch gegenüber Presse und Behörden beteuert hat: Erst behauptete er, es würde dieses Jahr gar kein Fest mehr in Roxförde geben und dann, dass sein Fest rein privat sei, gar nichts mit der AfD zu tun hätte und er natürlich auch alle Gäste persönlich kennen würde. Das war für uns von Anfang an so glaubhaft wie Kochs Äußerungen bezüglich seiner T-Shirt-Auswahl oder Verlautbarungen eines Klötzer Kampfsportvereins. Nunja, kann sich jede*r hier selber ein Bild von machen.

 

Achso: vielleicht schauen wir ja auch mal von unserer Demo auf ein Freibier zur Liveband rüber. Falls noch Leute mitkommen wollen, man kann sich unter der angegebenen Mailadresse auch weiterhin noch anmelden. Uns kennt Koch ja immerhin schon.

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Angriff im Waldbad Klötze: Erst Training bei AfD-MdB Korell, dann Gewalt

Am frühen Sonntagmorgen griffen drei örtliche Neonazis nach einem Fest im Waldbad Klötze (Altmarkkreis Salzwedel) zunächst einen nicht im Dienst befindlichen Polizisten an, ehe sie einen Schwimmmeister des Bades heftig verprügelten, der dem Polizisten zur Hilfe kam. Zudem verletzten sie eine 63-jährige Frau, die sich auf dem Fluchtweg der beiden Angegriffenen befand. Jetzt kommt heraus, dass zwei der Angreifer im Kampfsportverein Klötze e.V. trainieren – dem Verein, dem AfD-MdB und Vereinsgründer Thomas Korell vorsteht.

Karoline Lemme, Pressesprecherin des Bündnisses Jedes Jahr im Sommer, erklärt dazu: „In Klötze beanspruchen Neonazis bereits seit Langem das Gewaltmonopol. Dieser von der Gesellschaft hingenommene Zustand wird durch den Vorfall vom Wochenende nur deutlich sichtbar.“ Und: „Dass die Täter wie viele andere Neonazis im Kampfsportclub von Thomas Korell ihre Gewaltkompetenz trainiert haben, muss jetzt endlich Konsequenzen haben.“

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Offener Brief an Landrat Steve Kanitz

Sehr geehrter Steve Kanitz,

wir sind das Bündnis „Jedes Jahr im Sommer“, das sich seit einigen Jahren darum bemüht, Protest gegen das Sommerfest von Sebastian Koch und der AfD-Jugend im Altmarkkreis Salzwedel zu organisieren.

Wir schreiben Ihnen heute, weil wir unsere Irritation über Entscheidungen des Altmarkkreises hinsichtlich der rechtlichen Einstufung des Sommerfestes zum Ausdruck bringen möchten. Obwohl die Evidenzen erdrückend sind, dass es sich bei dem Sommerfest der AfD-Jugend um eine politische und Parteiversammlung handelt, zu der über einen bloß privaten Kreis hinaus eingeladen und mobilisiert wird, hat der Altmarkkreis auch in diesem Jahr wieder eine Einstufung als „Veranstaltung“ vorgenommen. Das ist uns einerseits aus Beantwortung von Presseanfragen bekannt, andererseits aus einer Beantwortung einer Anfrage des Gardelegener Stadtrats Jörg Marten.

Wir möchten Ihnen im Folgenden ausführlich darlegen, warum die Einstufung als private, nicht anzeigepflichtige Veranstaltung, die überdies keinerlei Auflagen durch Kommune oder Landkreis unterliegt, nicht den Tatsachen entspricht.

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AfD-Sommerfest: Private Familienfeier oder „größtes patriotisches Jugendfest Deutschlands“?

Am Wochenende stellte die AfD in Magdeburg ihre Kandidat*innenliste für die Landtagswahlen 2026 auf. Auch Sebastian Koch, langjähriger Ausrichter des Sommerfestes der AfD in der Altmark, bewarb sich erfolgreich um einen Listenplatz. Doch seine Bewerbungsrede wirft mal wieder ein Schlaglicht auf das von den Behörden des Altmarkkreises als „Privatveranstaltung“ behandelte Sommerfest mit seinen über 500 Teilnehmer*innen. In Magdeburg erklärte Koch, dass es ihm weniger um eine Vorstellung gehe, sondern um eine “Willensbekundung zur Pflichterfüllung”.

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Auch im Jahr 2025: Gegen das Sommerfest der AfD-Jugend! Kommt am Tag X nach Roxförde!

Auch im Jahr 2025 mobilisiert das Bündnis “Jedes Jahr im Sommer” wieder gegen das Sommerfest der AfD-Jugend. Ob nun “Junge Alternative”, “Heimattreue Altmark” oder sonst ein harmlos klingendes Label für die ewig gleiche braun-blaue Brühe: Das Sommerfest der AfD-Jugend ist eine jährliche politische Zusammenkunft von Neonazis, völkischen Nationalist*innen und sonstigen radikalen Rechten.

Weil die Ausrichter*innen des Festes von der Organisierung von Rechtsrock-Konzerten der Neonazi-Szene gelernt haben, werben sie auch in 2025 wieder nur intern für ihre Veranstaltung. Aus diesem Grund mobilisiert das Bündnis “Jedes Jahr im Sommer” auf einen Tag X, einen Samstag im Sommerloch 2025. Wir bemühen uns darum, frühzeitig den Termin herauszukriegen und euch Bescheid zu geben, wann unsere Demonstration gegen das AfD-Sommerfest stattfinden wird. Daher ist es wichtig, dass ihr unseren Kanälen folgt. Nur so erreicht euch die Nachricht zeitnah.

Stay tuned!

Kampfsportverein von AfD-Kandidat Korell: Werden hier rechte Gewalttäter ausgebildet?

Foto einer Trainingsgruppe des Kampfsportvereins Klötze e.V., Oktober 2024

Im Wahlkreis Altmark – Jerichower Land schickt die AfD den Klötzer Dachdecker und Sportler Thomas Korell ins Rennen um das Direktmandat bei der Bundestagswahl. Die Personalie mag zunächst überraschen – sammelte doch nicht Korell, sondern der ehemalige JA-Vorsitzende sowie amtierende Vorsitzende des AfD-Kreisverbands des Altmarkkreises, Sebastian Koch, die meisten Stimmen bei den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr.

Thomas Korell auf einem Foto der AfD-Landtagsfraktion

Ein Manöver, weil der neonazistisch vorbelastete Koch schlechte Presse für die Partei einbringen würde? Möglich. Doch auch der sportpolitische Sprecher der Landtagsfraktion der AfD, Thomas Korell, mischt im Feld der gewaltsuchenden Neonazis mit. Er ist Gründer und Vorsitzender eines Kampfsportvereins im altmärkischen Klötze (9794 Einwohner*innen), und zwar des Klötzer Kampfsportvereins e.V. Und bei dem trainieren und kämpfen auffallend viele einschlägige junge Männer…

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Junge Alternative wirft “Jedes Jahr im Sommer” Photoshop-Fake vor

Am Vorabend des offiziellen Beginns des Sommerfestes der Jungen Alternative 2023 trat der Neonazi-Musiker Björn Pessel alias “Der Visionär” bei der JA auf. In einem ausführlichen Recherche-Artikel hatten wir Ende März gezeigt, wie sich diese Behauptung belegen lässt.

Arbeitet “Jedes Jahr im Sommer“ mit einer Fälschung?

Gar nicht gut angekommen sind unsere Recherchen anscheinend bei der Jungen Alternative. Die versucht es nun mit Vorwärtsverteidigung. “Guten Morgen Jungs und Mädels dieser Instagramseite. Die oben aufgeführte Behauptung ist eine astreine Lüge, produziert mit einer Foto Fälschung. Wir distanzieren und klar von dieser Behauptung und Musikern mit solchem Gedankengut”, hieß es in holprigem Deutsch am Mittwoch vergangener Woche auf unsere Instagram-Seite in der entsprechenden Kommentarspalte. Dass die Behauptungen der Jungen Alternative mal wieder einen Versuch der Täuschung darstellen, zeigen wir im folgenden Artikel. Und zwar ausführlich –anhand digitaler Forensik.

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Wir sind viele! Schon 14 (Edit: 25!) Gruppen, Parteien und Politiker*innen unterstützen “Jedes Jahr im Sommer”

Das Bündnis “Jedes Jahr im Sommer” hat sich in den vergangenen Wochen nicht nur um vielfältige Wege der Mobilisierung gegen das JA-Sommerfest bemüht. Im Jahr 2024 gehen wir auch erstmals mit einem breiten Kreis an demokratischen und antifaschistischen Unterstützer*innen an den Start. So verdeutlichen wir: Wir sind viele, die sich gegen das rechtsradikale Groß-Event im Norden Sachsen-Anhalts stellen!

Heute veröffentlichen wir darum unsere erste Auflistung von 14 (Edit: inzwischen sind es 25) Initiativen, Bündnissen, Parteien, Politiker*innen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die uns den Rücken stärken, für uns als Multiplikator*innen fungieren und die mit uns im Sommerloch 2024 auf die Straße gehen werden. Die jeweils aktuelle Liste der Unterstützer*innen ist [hier] zu finden.

Wenn ihr auch auf dieser Liste stehen wollt, schreibt uns eine E-Mail
– an jedesjahrimsommer[ät]riseup[pünktchen]net